WETTBEWERB 2020|21
2. Preis
Zusammen mit Wette + Küneke Landschaftsarchitektur
STÄDTEBAU
Das Baugrundstück ist nach Norden an die Baulinien der Niederfeldstraße und die Zeilenstruktur des Neubaugebietes angebunden, nach Süden und Osten grenzt es unvermittelt an den kleinteiligen Bestand.
Aus dem Kontext lassen sich für das Grundstück wenig Anknüpfungspunkte bilden. Wir entwickeln also ein Quartier, das sich im wesentlich auf sich selbst bezieht und damit das Ziel des „Gemeinschaftlichen“ spiegelt.
Auf den vier gleichförmigen Baufelder errichten wir vier Baukörper, die mit ihrer L-Form einen definierten Innenbereich auf dem Grundstück bilden. Dieser Innenbereich dient als Erschließungszone für die vier Gebäude und stellt gleichzeitig den gemeinschaftlich nutzbaren Innenbereich mit vielfältigen Angeboten als Gemeinschaftsgarten dar.
Da die Verkehrserschließung in der Mittelachse des Grundstückes erfolgen soll, werden hier die notwendigen Stellplätze untergebracht – allerdings so, dass der Mittelbereich des Quartiers in West-Ost-Richtung ohne Autos bleibt und der Außenraum frei durchläuft.


VERKEHR
Die erschließende Stichstraße von der Niederwaldstraße wird im Konzept des „Shared Space“ im Innenraum des Quartieres Bestandteil der Gemeinschaftsfläche.
Die Auto-Stellplätze werden im nördlichen und südlichen Grundstücksteil angeordnet. Im nördlichen werden sie flankiert von zwei Fahrradgaragen, die auch die Möglichkeit gesicherter Einzelboxen bieten. Im südlichen Bereich sind Carports vorgesehen.
AUSSENRAUM
Dem Entwurfsgedanken, den Freibereich als Quartiersinnenraum deutlich zu definieren, folgt zunächst die L-förmige Gebäudeanordnung.
Dazu werden raumbildende Elemente angeordnet, die diese Absicht unterstützen und geschickt mit dem sanft ansteigenden Gelände umgehen:
– Die Fahrradgaragen definieren mit ihren Rückseiten den Eingangsbereich in den in Ost- Westrichtung verlaufenden Innenbereich. Die Carports schließen das Quartier nach Süden ab.
– Die Terrassenmauern östlich und westlich in der Giebelflucht verarbeiten die Höhensprünge und bilden den Rahmen für den Gemeinschaftsgarten.
Der langgestreckte Gemeinschaftsgarten bietet adäquate Außenräume für die Angebote in den Gebäuden. Er ist zugleich Aufenthaltsbereich, dient der fußläufigen Erschließung der Gebäude und der erdgeschossigen Wohnungen und bindet die Gemeinschaftsflächen an. Hier entsteht gemein-schaftliches Leben. Es wird gespielt, gegrillt, werden Fahrräder repariert und Gemüse angebaut.
Die südlichen Erdgeschosswohnungen erhalten kleine private Gärten.


GEBÄUDETYPOLOGIE | WOHNUNGEN
Die Gebäude sind in der Erschließung Hybride mit jeweils einem Treppenraum und einem (kurzen) Laubengang. Dadurch lassen sich bis zu vier Wohneinheiten je Geschoss anbinden. In der Kombination mit der Schottenkonstruktion der Holzbauweise lassen sich beinahe beliebige Wohnungsgrößen zwischen 33 m² und 129 m² realisieren. Möglich sind 1-Zimmer-Appartments, 2- bis 4-Zimmerwohnung und Clusterwohnungen unter-schiedlicher Größen. Eingestellte Sanitärkerne lassen sich an vordefinierten Stellen variabel anordnen.
Folgender Wohnungsschlüssel ist dargestellt:
Es sind 33 Wohnungen mit zusammen 2.783 m² Wohnfläche untergebracht.
Die Wohnungen sind vorzugsweise mit offenen zentralen Bereichen für Kochen, Wohnen und Erschließung vorgesehen, lassen sich aber auch konservativer aufteilen.
Alle Wohnungen sind barrierefrei erschlossen, Sanitärzellen sind an unterschiedliche Bedürfnisse anzupassen.
Alle Wohnungen haben individuelle und eigene Freiflächen als Terrasse, Loggien oder Dachterrassen.
